Als freie Trauerrednerin möchte ich gerade auch Menschen ohne Konfessionszugehörigkeit die Möglichkeit bieten, eine besondere und würdevolle Abschiedsfeier zu bekommen.
Meine Motivation besteht darin, das individuelle Leben zu feiern; wertfrei und wohlwollend.
Nach meinem Studium der Kulturwissenschaften habe ich zwölf Jahre beruflich die Welt bereist. Ich habe viele Menschen und ihre Geschichten kennengelernt. Es war für mich immer eine große Freude, sie ein Stück auf ihren Wegen begleiten zu dürfen.
Der Wunsch, Menschen auch für längere Zeit beizustehen und sie bei ihrer persönlichen Entwicklung oder in Krisenzeiten zu unterstützen, hat mich zu einer beruflichen Neuorientierung gebracht.
Als Heilpraktikerin für Psychotherapie arbeite ich gesprächs- und hypnotherapeutisch, des Weiteren betreue ich Klinische Studien am Hauttumor Zentrum in Marburg.
Unterschiedliche Faktoren haben dazu geführt, dass ich mich zusätzlich für den Beruf der Trauerrednerin entschieden habe.
Aufgrund weniger schöner persönlicher Erfahrungen mit "traditionellen Bestattungen" ist es mir wichtig, bei der Verabschiedung eines Menschen auch wirklich Bezug auf den Menschen und sein Leben zu nehmen. Dieses Leben soll gewürdigt werden und all die schönen gemeinsamen Momente und Erinnerungen dürfen noch einmal Raum bekommen. Was zeichnete den Mensch aus? Was möchte ich mir bewahren? Ein solcher Abschied kann den Einstieg in die anschließende Trauerarbeit
ebnen.
Trauer gehört zum Leben dazu. Einige kommen erst spät mit der Trauer um einen Menschen in Berührung, andere machen diese Erfahrung schon früher. Wie wir damit umgehen, kann von entscheidender Bedeutung für ihren Verlauf sein.
Deshalb möchte ich die Sie als Angehörige dazu ermutigen, die Gelegenheit wahrzunehmen und sich an der Gestaltung der Trauerfeier zu beteiligen. Vom Bemalen der Urne oder des Sarges, über eine unkonventionelle Abschiedsfeier am Lieblingsort des Verstorbenen; es gibt viele Möglichkeiten, der plötzlich über uns hereinbrechenden Lähmung, die ein Tod im nahen Umfeld mit sich bringt, Aktivität gegenüberzustellen. Nicht mehr ganz so machtlos zu sein im Angesicht des Verlustes.